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Online & Unabhängig: So tickt der Modern Business Traveller in 2017

Online & Unabhängig: So tickt der „Modern Business Traveller“ in 2017

28. Februar, 2017

Was haben Work Life Balance, Individualität und die Ökonomie des Teilens gemeinsam? Sie hängen mit dem „Modern Business Traveller“ zusammen. Eine umfassende Studie zeigt wie – und was das für den Reisemanager bedeutet.

 

Es gibt nicht den einen Geschäftsreisende, genauso wenig wie ich es den einen Grund für eine Geschäftsreise gibt. Dieses wichtige Fazit lässt sich basierend auf einer Studie von der Association of Corporate Travel Executives (ACTE) und American Express Global Business Travel ziehen.

 


„Business travel is the essence of change. Reservations systems have changed. Communications systems have changed. Payment systems have changed. Airplanes have changed. Travel policy expectations have changed. Inevitably, business travellers have also changed.“

– Greeley Koch, Executive Director ACTE


 

„Meet the Modern Business Traveller“, lautet der Name besagter Studie, die Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. Die einleitenden Worte von Greeley Koch deuten auf Veränderungen hin, die sich erst in den letzten Jahren manifestiert haben und so unterstreichen, dass es sich beim „Modern Business Traveller“ um jemanden handelt, der erst seit kurzer Zeit unterwegs ist.

 

Phillip Haxne von  American Express GBT betont dabei die Einzigartigkeit jedes Reisenden: „Each person has a unique profile, and should be engaged on a personal and emotional level“. Geschäftsreisende können also nicht mehr wie eine einzige, homogene Gruppe behandelt werden. Die Reisebranche muss ihre Serviceleistungen überdenken.

 

 

Meet the Modern Business Traveller: Work Life Balance als Motivator

photo-1437623889155-075d40e2e59fBevor es jedoch ans Umdenken geht, muss die Person im Fokus identifiziert werden. Wer ist diese(r) Geschäftsreisende genau? Womit und wie reist er/sie, was ist ihm/ihr wichtig, und letztlich, was heißt das für die Reisebranche und alle eingeschlossenen Serviceangebote?

 

Die Studienergebnisse gewähren präzise Einblicke und interessante Ausblicke. Wie schon erwähnt sind die Gründe für eine Geschäftsreise vielfältiger geworden; das Pflegen von Kundenbeziehungen macht mit einem Anteil von 42 Prozent nicht mehr die absolute Mehrheit aus.

 

Interne Meetings sind bei 22 Prozent der Fall, dicht gefolgt von den 20 Prozent, die anlässlich der Entwicklung neuer Geschäftszweige reisen. 18 Prozent fallen unter die Rubrik „others“. Der Grund für eine Geschäftsreise ist die eine Sache, die Motivation eine andere. Heutzutage wird laut der Studie nicht mehr nur gereist um eine unternehmerische Agenda zu erfüllen, sondern auch um die eigenen Lebensziele zu erreichen.

 

Hinzu kommt: Für immer mehr der „Modern Traveller“ erscheint ersteres bedeutungslos, wenn es nicht letzterem zugute kommt. Work Life Balance scheint wichtiger denn je. Das vermerken immerhin 45 Prozent der insgesamt 254 interviewten Travel Manager aus Teilen Amerikas, Europas und Asiens. Neue Technologien, darunter mobile Apps, WLAN-Hotspots und handliche Geräte, machen die Integration der WLB in die Geschäftsreise jedoch immer schwieriger.

 

Trend Bleisure und Sharing Economy

Ständige Erreichbarkeit ist gleichzeitig Fluch und Segen – im 21. Jahrhundert muss sie selbst nicht mit dem Betreten eines Flugzeugs enden. Dennoch oder gerade deswegen verzeichnen Travel Manager einen Anstieg in Mitarbeiteranfragen, die sich auf die Kombination von Freizeit und Business beziehen. Dazu zählen etwa die Mitnahme eines Familienmitglieds oder Extra-Ferientage als Kompensation für die verbrachte Zeit weit weg von den Liebsten.

 

Besonders in der jüngeren Generation Geschäftsreisender macht sich der Trend des „Bleisure“ bemerkbar. Reisende im Alter von 20 bis 30 sorgen sich mehr um ihre Work Life Balance. Abgesehen davon zeigen sie mehr Enthusiasmus in Bezug auf Services wie Uber und Airbnb.

71 Prozent der Unternehmen mit überwiegend jungen Angestellten melden Begeisterung für ride sharing-Angebote, während 61 Prozent auf positive Resonanz hinsichtlich geteilter Unterkünfte und günstiger Transportmittel hinweisen. Ebenfalls 71 Prozent setzen bei der Reiseplanung auf Online-B2C-Kanäle – und zwar generationsübergreifend.

 

Die Grenzen verschwimmen, das Alter ist längst nicht mehr Indikator für die Nutzung von Service-Apps und Social Media oder das Arbeiten im Home Office. Der gegenwärtige Business Traveller ist vielleicht „modern“, aber sicherlich ist er oder sie „independent“. Denn Unabhängigkeit ist nicht zwingend eine Frage der Modernität, sondern des Pragmatismus.

 

 

Das Umdenken: Anpassung der Travel Policy und Nutzung von Apps

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Die Studie macht deutlich, dass die Sorgen und Präferenzen des „Modern Business Traveller“ klare Chancen in Hinblick auf die Reisekostenreduzierung und Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit bieten. Doch wie gelingt die Umsetzung?

 

Das Hindernis stellt hier meist die unternehmensinterne Travel Policy dar: Oft haben Mitarbeiter durch die Reiserichtlinien und das vorgegebene Buchungssystem keine wirkliche Wahlfreiheit. Kostenreduzierende Alternativen wie Uber, Airbnb oder eine günstige Airline stehen meist außer Frage.

 

So erleben beispielsweise 40 Prozent der Travel Manager einen Anstieg hinsichtlich der Wahl einer geteilten Unterkunft, wobei nur 9 Prozent der Firmen diese Option überhaupt in ihrer Travel Policy führen.

Lediglich ein Fünftel der Travel Manager geben an, dass ihre Richtlinien unkonventionelle Geschäftsreisen unterstützen. Damit gemeint ist das Buchen von Angeboten innerhalb der Sharing Economy, sowie die Kombination von Leisure und Business.

 

Doch ob traditionell oder offen: Travel Manager beider „Lager“ haben sich auf die Nutzung mobiler Apps verständigt – und damit den ersten wichtigen Schritt in Richtung Mitarbeiterzufriedenheit und Kostenkontrolle absolviert. 76 Prozent der Travel Manager haben bereits Apps hinzugezogen (oder planen es), die den Geschäftsreisenden unterwegs Zugang zu Echtzeit-Informationen gewährleisten. Ebenfalls setzen sie vermehrt auf Anwendungen, die mobiles Buchen ermöglichen und das Reisekostenmanagement übernehmen.

 

In einem zweiten Schritt geht es an die Anpassung der eigenen Reiserichtlinien. Hier spielen der Studie zufolge folgende Punkte eine übergeordnete Rolle:

 

  • Geschäftsreise durch Freizeit erweitern
  • Familie miteinbeziehen
  • Sharing Economy einbinden: Transportmittel
  • Sharing Economy einbinden: Unterkünfte
  • Travel Policy hinsichtlich persönlicher Sicherheit des Reisenden präzisieren

 

Zudem sollte nach Möglichkeit versucht werden, die Richtlinien nicht übergreifend anzulegen. Bei der Erstellung einer Travel Policy sollte die Anpassung auf verschiedene Teams oder sogar einzelne Reisende in Betracht gezogen werden (mehr Infos hier).

 

 

Der Ausblick: individueller, passgenauer Service

„Ultimately, the key to serving the modern business traveller is to understand that, while travellers share some common characteristics, each traveller is an individual, with his or her own needs and priorities. A traveller-centric approach gives the corporation the insights to anticipate these needs and ensure modern business travellers can be productive, happy and secure.“

 

Dieser Auszug aus dem Fazit der Studie gibt Aufschluss über zukünftigen Umgang mit dem „Modern Business Traveller“, der sich laut Studie vor allem über die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters definiert. Diese schließen Travel Apps und die Sharing Economy sowie das Streben nach Work Life Balance ein.

Das Stichwort hier ist „traveler-centric approach“.

Schon im Jahr 2015 haben drei Viertel der Travel Manager bestätigt, dass dieses Konzept gemeinsam mit einem verbessertem Service zu erheblichen Einsparungen führen kann.

 

Die Lösung verbirgt sich also im Fokus auf den Geschäftsreisenden selbst – seinen Bedürfnissen und Wünschen, was sich im Umkehrschluss positiv auf dessen Produktivität auswirkt. Digitale Geschäftsreisebüros können hierbei eine ausschlaggebende Rolle spielen: Der Service ist mobil und jederzeit abrufbar, individuell, umfassend und auf die Reisepräferenzen jedes Mitarbeiters angepasst.

 

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