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Im Schlaf zum Goldstatus: Das sind die besten Hotelbonusprogramme

Im Schlaf zum Goldstatus: Das sind die besten Hotelbonusprogramme

20. März, 2017

Treue. Größer könnte das Geschenk nicht sein, das Kunden Reiseunternehmen machen könnten. Dementsprechend sind Hotelbonusprogramme ein essentieller Teil der Werbestrategie von Hotelgruppen. Mit ihrer globalen Präsenz buhlen sie um Kundenbindung. Einige erfolgreicher, als andere.

 

 

Ähnlich wie bei den Meilenprogrammen der Airlines erhält der Reisende in puncto Hotelübernachtungen für jeden ausgegebenen Euro Punkte auf seinem Bonuskonto gutgeschrieben. Dies ist für Vielflieger wie Hotelketten gleichermaßen lukrativ.

 

Übernachtet der Geschäftsreisende häufig in den Hotels der gleichen Kette und erreicht dadurch einen höheren Status, kann er oft nicht nur sein Geld zurückbekommen, sondern genießt auch viele Vorteile. Das sind etwa Upgrades ohne Preisaufschlag in größere Zimmer, ein kostenloses Frühstück oder spätere Check-out-Zeiten.

 

Die Hotels, auf der anderen Seite, sehen in Geschäftsreisenden die optimale Zielgruppe: Sie reisen regelmäßig, sind weniger preissensibel und wertschätzen den gleichbleibend angenehmen Komfort bekannter Hotelketten. Und tendieren dazu, sich langfristig an eine Hotelgruppe zu binden – besonders dann, wenn diese mit attraktiven Bonusprogrammen aufwarten kann.

 

 Weniger ist hier mehr

Trotz Makretinganstrengungen der Hotelriesen und Empfehlungen von Insidern besuchen Geschäftsreisende durchschnittlich bis zu vier verschiedene Hotelketten im Jahr, weiß Michael Toed, Experte für Customer Relationship an der FH München.

 

Gründe hierfür sind beispielsweise das Fehlen der bevorzugten Kette am Zielort oder die Abwicklung des Buchungsprozesses durch die Büroassistenz. Dennoch wird dazu geraten sich auf lediglich ein bis zwei Hotelbonusprogramme zu fokussieren.

 

„Die richtig attraktiven Vorteile wie Zimmerupgrade, Club-Level Zugang, kostenloses Frühstück und Internet kommen in der Regel erst auf den höheren Levels“, erklärt Alexander Koenig. Der Geschäftsführer des Reiseberatungsportals „First Class & More“ schult Reisende im Rahmen von Seminaren, wie sie Hotel- und Flugmeilenangebote optimal nutzen können.

 

Konzentriere man sich auf mehrere Hotelgruppen, erreiche man bei keinem Programm ein ergiebiges Statuslevel. Nur so kämen genug Punkte zusammen, um nicht nur von Gratisnächten, sondern auch von Statusvorteilen zu profitieren, findet auch Dyrk Scherff, FAS-Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“.

 

Hotelbonusprogramme – auch was für Wenigreisende?

Sollte es jedoch eine Sonderaktion mit dreifachen Punkten geben (wie etwa Hiltons „Triple Point Promotion“), fügt Alexander Koenig hinzu, „kann es sich durchaus lohnen, drei Wochen fremdzugehen und die entsprechenden Freinächte zu nutzen“.

 

Dabei gelten die Faustregeln wohl auch für Wenigreisende. Freinächte könnten schon dann gesammelt werden, wenn man nur zwei Wochen im Jahr unterwegs ist und Ausgaben von „nur“ 1500 Euro pro Jahr verbucht. Immerhin könnten hier noch 20 Prozent herausgeholt werden, falls die gesammelten Punkte geschickt eingesetzt werden – was laut Koenig nicht der Fall wäre, wenn sich Reisende für ihre Aufenthalte lieber Airline-Meilen gutschreiben ließen.

 

500 Meilen können im Schnitt pro Aufenthalt generiert werden. Eine unerhebliche Anzahl im Vergleich zu den bis zu zwei Freinächten, die sich anstelle von 1500 Meilen (oder drei Aufenthalten à 3 Nächten pro Jahr) sammeln ließen.

 

 

Hyatt, Marriott & Co.: Das sind die besten Hotelbonusprogramme

Basierend auf einer Analyse der insgesamt 12 wichtigsten Hotelbonusprogramme großer und hochwertiger Hotelketten, empfiehlt der Experte den Vielfliegern unter den Geschäftsreisenden vor allem das Hilton-Program Honors, den Hyatt Gold Passport, Marriott Rewards und Starwood Preferred Guest.

 

Ebenfalls gute Gesamtpakte stellten Club Carlson (Radisson Blu), IHG Rewards Club, Le Club (Treueprogramm der Accor Hotels), Choice Privileges (unter anderem Comfort Inn), Best Western Rewards und das Steigenberger Award Programm dar. FAS-Journalist Dyrk Scherff hebt Le Club von Accor hervor. Die Besonderheit hier: Bonuspunkte können in Geld eingetauscht werden – für 2000 Punkte gibt es zum Beispiel 40 Euro.

 

Diagramm via FAZ.net

 

Natürlich hängt es bei der Wahl des passenden Programms immer davon ab, in welche Region gereist wird und welche persönlichen Präferenzen bestehen. Und: Die Programme selbst sind vielfältig und ihr Kundennutzen basiert auf verschiedenen Aspekte. Dementsprechend hat Koenig in seiner Studie für das Manager Magazin diese vier Gesichtspunkte gemäß ihres Wertes für den Karteninhaber bewertet:

 

  • Payback 35 %: Wert der Freinächte im Verhältnis zum eingesetzten Kapital
  • Statusvorteile 30 %: Abdeckung der sieben wichtigsten Statusvorteile
  • Portfolio 20 %: Qualität der Hotelmarken sowie des Fünf-Sterne-Angebots an 35 ausgewählten Destinationen
  • Punktegenerierung und -verwendung 15 %: Möglichkeiten für Punkteerwerb und -erhalt sowie deren Verwendung.

 

Im Schlaf zum Goldstatus

Unabhängig von der Wahl des Treuepogramms besteht das allgemeine Ziel natürlich darin, schnell einen hohen Status zu erreichen. Das gelingt am besten bei Programmen, die eine relativ niedrige Schwelle zu den Eliteleveln und eine große, globale Auswahl an Hotels anbieten.

 

Das Progamm Hyatt Goldpassport hebt Reisende auf das Platinlevel, sobald sie fünf Aufenthalte oder 15 Nächte in einem Kalenderjahr aufweisen können. Ist dieser Status erst einmal erreicht, sparen Mitglieder 20 Prozent des Zimmerpreise, können den 14 Uhr-Check-out sowie bestimmte Upgrades und kostenlosen Internetzugang wahrnehmen.

 

Starwood Preferred Guest (SPG) bietet jenen ähnliche Vorteile (16 Uhr Check-out, Upgrades, Bonuspunkte), die den Goldstatuts erlangen (10 Aufenthalte oder 25 Nächte pro Jahr). Hinsichtlich Hilton HHonors sind 20 Aufenthalte (oder 40 Nächte) notwendig, um ein Goldmitglied zu werden.

 

Aus diesen Gründen empfiehlt das Onlinemagazin Travel and Leisure zuvor genannte Programme. Skyscanner’s Ranking sieht neben Anbietern wie Starwood und Hilton zusätzlich IHG Rewards Club (u.a. Inter Continental) und Marriott Rewards auf den vorderen Plätzen. An dieser Stelle nicht zu verachten sind auch Wyndham (im Ranking von U.S. News Travel sogar auf Platz 1) und Best Western Rewards.

 

 

…Und so wähle ich das passende Programm

 

George Clooney als Frequent Traveller „Ryan Bingham“ im Film „Up in the Air“

Gerade in Anbetracht der High-End-Hotels (etwa bei Starwood Preferred Guest) kommt es natürlich auch auf das meist in einer Travel Policy festgelegte Budget an. Ist die Preisgrenze niedriger macht es also mehr Sinn, eine Mitgliedschaft bei beispielsweise Accor (inklusive Ibis Hotels) in Betracht zu ziehen. Die Faktoren Preisklasse, eigene Präferenzen sowie Hotelaufkommen an den üblichen Zielorten einerseits und der Wert des Treueprogramms andererseits, sollten also unbedingt in den Entscheidungsprozess einfließen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Sammeln der Bonuspunkte: Hier muss berücksichtigt werden, dass dieses bei Buchungen über die meisten Portale nicht möglich ist. Wer die Buchung also abwickelt – der Reisende selbst, die Büroassistenz, der Travel Manager oder das Geschäftsreisebüro – sollte alle relevanten Mitgliedschaften und eventuelle Vorteile bei direkter Buchung über die Hotelmarke also jederzeit im Hinterkopf behalten.

 

 

Noch Fragen offen? Wie zum Beispiel…

Welche einzelnen Hotelmarken nehmen eigentlich an den Bonusprogrammen teil? Infos hierzu gibt es natürlich auf den Seiten der Programme selbst (im Text verlinkt); oder aber im Ranking von Skyscanner.

Die Studie von Alexander Koenig und seinem Unternehmen „First Class & More“ hat Dyrk Scherff hier übersichtlich zusammengefasst.

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