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Finding the right business hotel: Can one rely on star ratings?

Das richtige Hotel für die Dienstreise: Wie hilfreich sind Sternekategorien als Orientierungshilfe wirklich?

20. Juli, 2017

Die Suche nach einem geeigneten Hotel für die Dienstreise beginnt bei vielen Travel Managern meist mit der Festlegung einer Sternekategorie. In Deutschland beruht diese auf strengen Kriterien – doch was muss bei der Hotelbuchung im Ausland beachten werden?

 

Die US-Amerikaner können offenbar nicht ohne Eismaschine im Zimmer, Franzosen wünschen sich ein Bidet im Bad. Während nordeuropäische Hoteliers die Bettlängen zentimetergenau vermessen, sind die Toilettenspülungen in südamerikanischen Hotels oft nicht für das Herunterspülen von Toilettenpapier geeignet.

 

Ein passendes Hotel für die Dienstreise im Ausland zu finden, ist nicht immer leicht. Das liegt vor allem daran, dass es kein weltweit gültiges Klassifizierungsverfahren gibt. Viele deutsche Zwei-Sterne-Hotels hätten in den südeuropäischen Ländern vermutlich einen höheren Status.

 

Einige Häuser versuchen diesen erst gar nicht zu erlangen, sondern stapeln lieber tief, denn: Je heller es am Lobbyeingang funkelt, desto höher sind die Abgaben an den Fiskus.

 

In Griechenland wird von Vornherein nicht nach Sternen gegriffen, sondern buchstabiert. Ein “A” ist beispielsweise mit einem Viersternehotel in Deutschland vergleichbar, ein “L” wie “Luxus” bedeutet passenderweise fünf Sterne.

 

Manch einer spricht angesichts dieser zahlreichen Unterschiede von Chaos.

 

Lässt sich das Durcheinander ordnen?

Im Inland wirkt das Sternesystem des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) im Grunde wie ein geschütztes Markenzeichen.

 

Travel Manager können sich bei der Buchung eines Hotels durchaus an dessen Sterneanzahl orientieren, denn es gelten klare, einheitliche Richtlinien.

 

Insgesamt wollen 270 Kriterien erfüllt werden, unter anderem in Kategorien wie Rezeption und Services, Zimmer, Gastronomie und Veranstaltungsbereich.

 

Fast 9000 deutsche Betriebe haben sich der freiwilligen Klassifizierung bisher verschrieben.

Die Einschätzung der Hotelqualität im Ausland erscheint zunächst schwierig. Selbst in Nachbarländern wie Österreich herrschen “Zustände”, die dem komfort-verwöhnten, deutschen Vier-Sterne-Gast einen, vielleicht auch zwei, Schrecken einjagen.

 

Ein FAZ-Redakteur berichtet von Drei-Sterne-Unterkünften mit winzigen Schlafräumen sowie fehlenden Ensuite-Badezimmern und Frühstücksbuffets.

 

Hotelstars Union” soll das gegenwärtige Durcheinander ordnen, indem sich alle europäischen Hotelverbände nach den gleichen Kriterien richten. Allerdings setzt das Projekt voraus, dass diese sich freiwillig vereinen. Klingt zunächst nach einem eher komplexen Verfangen.

 

Tatsächlich aber haben sich seit der Gründung im Jahr 2009 17 Länder zusammengeschlossen – darunter neben dem DEHOGA auch dessen österreichisches, schwedisches und holländisches Pendant.

 

Zu erkennen sind alle Mitglieder an ihrem speziellen Sternesiegel (siehe Titelbild). Um als Travel Manager oder Geschäftsreisende(r) vor der Buchung sicherzugehen, dass das Hotel der Union angehört, lässt sich auch die Suchmaske der Hotelstars-Webseite nutzen.

 

Sternekategorien im Ausland

Als “harmonisiert”, “sicher” und “transparent” beschreibt der Schirmherr des Verbunds, der europäische Dachverband für Hotels, Restaurants und Cafés (HOTREC), die gemeinsame Hotelklassifizierung.

 

Harmonisiert hin oder her, sobald ein Meeting auf einem anderen Kontinent ansteht, breitet sich erneut Unsicherheit aus.

 

Für einen hier ansässigen Travel Manager bedeutet, das richtige Hotel für die Dienstreisen zu finden oftmals eine Unterkunft auszuwählen, die auf mitteleuropäischen Maßstäben basiert.

 

Ist beispielsweise das amerikanische oder asiatische Vier-Sterne-Niveau mit deutschen Standards vergleichbar?

 

In traditionellen Reiseländern kann das System durchaus ähnlich sein. Allerdings unterscheiden sich die Kriterien meist durch kulturelle Eigenheiten, wie die zuvor erwähnte Eismaschine in US-amerikanischen Betrieben.

 

Dadurch können andere Kriterien, die eventuell aus hiesiger Sicht wünschenswert sind, wegfallen.

 

Mission „passendes Hotel für die Dienstreise“: Orientierungshilfen für Travel Manager

Als Orientierungshilfe eignen sich Sternekategorien grundsätzlich schon. Innerhalb Europas findet dank Versuche wie Hotelstars Union sogar eine Vereinheitlichung statt. Ein “Versuch” deswegen, weil Länder wie Frankreich, Spanien oder Italien weiterhin bei ihrem eigenen System bleiben.

 

Die vertraute Symbolik verwandelt sich spätestens dann in eine fremde, irreführende Skala, wenn die Suche nach einem Hotel für die Dienstreise außerhalb Europas stattfindet. Um auf Nummer sicher zu gehen, orientieren sich Travel Manager daher oft an internationalen Hotelgruppen.

 

Die Zimmerbuchung bei Ketten wie Best Western, Accord oder Scandic scheint eine sichere Bank, da dem Reisenden gleicher Komfort an allen Standorten versprochen wird.

 

Umgekehrt richten sich auch die Hotelketten verstärkt nach den Präferenzen der Dienstreisenden. Vergangenes Jahr analysierte die Buchungsplattform hotel.de Gästebewertungen zu den Hotels, die für Geschäftsreisen gebucht wurden, aus.

 

Das beliebteste Hotel für die Dienstreise ist demnach das Radisson Blu am Hamburger Flughafen, gefolgt vom Ambiente Hotel Walldorf und Meliá Berlin auf dem dritten Platz (Gesamtranking).

 

Im separaten Drei-Sterne-Ranking landete das Motel One Alster in Hamburg auf Platz eins, im Zwei-Sterne-Segment stachen besonders Ibis-Hotels hervor.

Die Luxusklasse mit fünf Sternen führte das Atlantic Kempinski Hamburg an, gefolgt vom Steigenberger am Kanzleramt.

 

Onlineportale und -reisebüros

Ähnlich wie einige Hotels spezialisieren sich auch Onlineportale vermehrt auf die Zielgruppe der Geschäftsreisenden.

 

Die Muttergesellschaft von hotel.de, HRS, bietet beispielsweise Vorzugspreise für Kunden, die geschäftlich unterwegs sind. Und der Fokus wird durch bestimmte digitale Dienstleistungen noch weiter verengt: Online-Reisebüros wie Voya richten ihren Service komplett nach den Bedürfnissen der Travel Manager und Geschäftsreisenden aus.

 

Einerseits wird so von Vornherein sichergestellt, dass die gebuchten Hotels innerhalb der vom Travel Manager vorgegebenen Sterne- bzw. Komfortkategorie liegen – unabhängig davon, ob sich diese im In- oder Ausland befinden.

 

Andererseits garantieren die fachliche Ausrichtung und Expertise der Mitarbeiter, dass es sich bei der Unterkunft auch wirklich um das richtige Hotel für die Dienstreise handelt.

 

 

 

Weiterführende Links über…

 

Hotelextras, die Geschäftsreisende am meisten schätzen und die Teil der Travel Policy sein sollten.

 

…überteuerte Hotelraten und wie Profis diese umgehen.

 

…die besten Hotelbonusprogramme.

 

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